Fachzeitschrift >

Editorial

Die pädiatrische Dermatologie in der Schweiz hat in den letzten 15 Jahren sowohl klinisch als auch in den Bereichen Bildung und Forschung eine beeindruckende Entwicklung erlebt. Dieser Fortschritt ist das Ergebnis des engagierten Einsatzes der Mitglieder der Swiss Group for Pediatric Dermatology, die es verstanden haben, diesem Fachbereich auf nationaler und internationaler Ebene mehr Geltung zu verschaffen.

Heute bieten Universitätskliniken, einige periphere Spitäler sowie einzelne Privatpraxen in der Schweiz spezialisierte Beratungen für Hauterkrankungen im Kindesalter an, vom Neugeborenenalter bis zur Adoleszenz. Die Zahl der Fachärzt:innen für pädiatrische Dermatologie reicht jedoch immer noch nicht aus, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Daher ist es von zentraler Bedeutung, die Ausbildung von Dermatolog:innen und Kinderärzt:innen in diesem Fachbereich zu stärken. Die Fortbildungen zu therapeutischen Fortschritten und Best Practices ermöglichen es, die medizinische Versorgung junger Patient:innen massgeblich zu verbessern.

In der Schweiz finden regelmässig Kongresse, Seminare und Fortbildungen in pädiatrischer Dermatologie statt, um Wissen und Praktiken auf dem neuesten Stand zu halten. Darüber hinaus bietet die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Dermatologie (ESPD) monatliche Fachvorträge, eine wissenschaftliche Website mit Reviews der aktuellen Literatur, einen jährlichen hochrangigen Kongress und ein Schulungsprogramm für Kinderärzt:innen und Dermatolog:innen an, die sich auf pädiatrische Dermatologie spezialisieren möchten (ESPD Training Program: http://www.espd.info).

Das Gebiet der pädiatrischen Dermatologie ist breit gefächert und umfasst sowohl seltene als auch häufige Erkrankungen, bei denen Krankheitsbild und Therapie je nach Alter und Phototyp des:der Patient:in variieren können. Hauterkrankungen können erhebliche Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit junger Patient:innen haben und mit systemischen Erkrankungen zusammenhängen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kinderärzt:innen, pädiatrischen Dermatolog:innen und anderen pädiatrischen Subspezialisierungen ist für eine integrierte und kohärente Betreuung junger Patient:innen unerlässlich.

Zudem spielen die Eltern eine zentrale Rolle bei der Behandlung der Hauterkrankungen ihrer Kinder. Sie müssen vollumfänglich in die Betreuung eingebunden werden. Essentiel ist auch die therapeutische Patientenschulung, welche ein wichtiges Instrument in der pädiatrischen Dermatologie ist. Sie soll den Patient:innen und ihren Familien ermöglichen, besser mit der Krakheit zu leben und eine proaktive, kooperative Mitwirkung an der Therapie fördern.

In dieser Ausgabe, die der pädiatrischen Dermatologie gewidmet ist, bieten wir Ihnen ein abwechslungsreiches Programm. Neben den neuen Schweizer Empfehlungen zur Therapie infantiler Hämangiome mit Betablockern bieten wir Ihnen einen Überblick über das primäre Lymphödem des Kindes und die diagnostischen Herausforderungen bei Kindern mit dunklem Hauttyp. Ausserdem werfen wir einen Blick auf das atopische Ekzem, seine Komorbiditäten und seine neue therapeutische Ära sowie auf die aktuellen und zukünftigen therapeutischen Möglichkeiten bei Epidermolysis bullosa. Und schliesslich stellen wir eine innovative nichtinvasive Technologie der Hautbildgebung vor.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Weitere Informationen

Übersetzer:
weiss traductions genossenschaft
Korrespondenz:
Autoren/Autorinnen
PD Dr med. Stéphanie Christen-Zaech, Dermatologie Lavaux, Eczema Care Center et Unité de Dermatologie pédiatrique, Département de Dermatologie et Vénéréologie, CHUV, Lausanne